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Lasst uns eine Zielscheibe bauen

Zu meinem Geburtstag letztes Jahr haben mir Freunde und Kollegen ein neues Hobby in Form eines Langbogens, einiger Pfeile und eines passenden Trainings im Wolffhotel in der Eifel geschenkt. Um auch etwas ganz für mich üben zu können, habe ich mich direkt nach einer Zielscheibe umgeschaut, aber die Preise (vor allem in Relation zur Größe) haben mich jetzt nicht unbedingt angemacht. Also war der nächste Schritt, das Netz zu durchforsten, ob schon irgendjemand eine gute Idee für einen Scheibe Marke „Eigenbau“ hatte.
Eine so richtig charmante und innovative Lösung war irgendwie nicht dabei, aber zumindest ein paar interessante Ansätze. Zum Beispiel einen Holzrahmen zu bauen und diesen mit alten Planen und Folien zu füllen.

Zu Hause habe ich dann irgendwann erst einmal angefangen auf Plastiksäcke mit alten Klamotten darin zu schießen. Einfach nur auf sehr kurze Distanz, um den grundsätzlichen Bewegungsablauf zu trainieren (ein Tipp meines Trainers). Funktionierte relativ gut; die Pfeile wurden schön abgebremst, aber sie blieben nicht besonders zuverlässig in den Säcken stecken und polterten dann unkontrolliert auf den Boden. Daraus (und aus einem Bauvideo von TWS, welches ich gerade nicht mehr finde), entstand dann die Idee für mein hier beschriebenes Experiment.

Also war ich beim Baumarkt und habe etwas Material für einen einfachen Holzrahmen und Teile der Füllung besorgt. Einige der kaufbaren Zielscheiben, die ich im Netz gefunden bzw. live kennengelernt habe, verwenden mehrschichtige Kunststoffplatten aus aufgeschäumtem EVA (Nachtrag, 2020-02-20: Es ist nicht EVA-Foam, sondern Etha-Foam und das ist einfach nur eine andere Form von PE ;) ). Da ich für meinen Prototypen möglichst lokal einkaufen wollte, habe ich es einfach mal mit günstigen Isomatten aus PE versucht.

Welche Größe sollte es also werden?
Von meinen bisherigen Schüssen wusste ich, dass ich nicht zu klein gehen sollte. Besonders vor dem Gedanken auch mal von ein paar Meter weiter weg zu schießen und vor allem, weil ich nicht wüsste, wo ich ein Fangnetz, welches ich auch erst besorgen müsste, aufhängen sollte. Etwas hin- und hergeplant und -gerechnet und auf Basis des verfügbaren Materials habe ich mich für den Prototypen für 75x75cm Fläche entschieden. Als Tiefe standen 20cm oder 30cm zur Wahl und ich bin mit 30 auf Nummer sicher gegangen.

So habe ich also einen Holzrahmen gebaut, indem ich die Platten mit einem Stück Vierkant verbunden habe. Den Überstand der Bretter habe ich später abgesägt und geschmirgelt. Die Vierkantstücke habe ich so platziert, dass ich auf der Vorderseite zum Rand etwa 5cm Abstand hatte (für die Schaumstoffmatten) und hinten circa 1cm für eine eventuelle Rückenplatte.
Als der Rahmen fertiggestellt war, habe ich viel zu viel Zeit damit verbracht, die Isomatten zurecht zu schneiden und mit Heißkleber zusammenzusetzen (und dabei habe ich mir richtig schön den linken Daumen verbrannt). Die vier Schichten Isomatte habe ich dann in den Rahmen eingesetzt und von der Vorderseite mit zwei Lagen Gewebeplane fixiert. Danach wurde der restliche Raum der Zielscheibe mit alten Textilien jeglicher Art gefüllt, die ich am Ende noch mit einer (zu kleinen) Kunststoffplatte leicht fixiert habe und bevor auch hinten zwei Lage Plane draufkamen, wurde noch mit etwas Panzertape nachgeholfen.

Fazit:
Die Zielscheibe funktioniert, aber nicht alle Ideen sind wie erhofft aufgegangen. Vor allem ist die Scheibe etwas schwer geworden und auch etwas teurer. Letzteres ist für einen Prototypen aber in Ordnung und da lässt sich sicherlich noch einiges dran optimieren.
Auch bzgl Haltbarkeit muss ich mal etwas abwarten. Vielleicht werde ich dann noch einmal davon berichten. ;)

Für heute ist’s erst einmal genug.
Schönen Abend noch.
Gruß
Peter