Tipps & Tricks – Entgraten, Stiften & mehr

Es ist nun schon eine Weile her, dass ich nach Tipps zum Stiften und ähnlichem gefragt wurde und nicht ganz so lange, dass ich die Fotos für diesen Artikel gemacht habe. Aber wie heisst es so schön: Was lange währt, wird endlich gut… OK, vielleicht zumindest. ;)

Tipps & Tricks - Entgraten, Stiften & mehr
Tipps & Tricks – Entgraten, Stiften & mehr

Nehmen wir diesen USAriadna Minutemen als Versuchkaninchen. Die Figur besteht aus einem Grundkörper und vier Teilen, welche angeklebt werden müssen.
Auf dem Bild kann man auch sehr gut einige der für Infinity typischen Gussgrate erkennen, die natürlich noch entfernt werden müssen. Typische Gussgrate? Ja, genau.
Irgendwo muss man eben die Angussstellen setzen und wenn man die Formen immer auf die gleich Art und Weise baut, dann befinden sich auch die Stellen, an denen sich „Überschuss“ sammelt gerne an den gleichen Ecken.
Ansatzstellen befinden sich bei Infinity gerne – im Fall von Armen – an Ellenbogenschonern oder – im Fall von Köpfen – am Hals bzw oben auf dem Helm. Aus meiner Sicht sind das meist die besten Stellen, denn sie befinden sich entweder auf glatten Strukturen, die man entsprechen leicht und ohne anderen Verlust wieder glätten kann, oder an solchen, wie hinterher verborgen sind.

Doch werfen wir doch einen genaueren Blick auf die Einzelteile. :)

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Am Körper muss recht wenig gesäubert werden. Unten am Steg sind ein paar Zinnreste, die einfach mit einem Bastelmesser entfernt werden können.
Man kann hier auch sehr schön erkennen, welche Kodierung der Klebestellen Corvus Belli in seinen aktuellen Designs eingebaut hat. Darauf komme ich aber gleich noch einmal zurück.

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Bei den nächsten Teilen kommt schon etwas mehr zusammen. Oben auf dem Helm ist einer der schon angesprochenen Gussansätze. Da kann der Großteil mit einer Kneifzange oder mit einem Bastelmesser entfernt werden und danach lässt sich die Stelle vorsichtig glatt feilen.

Am Arm und an der Waffe gibt es verschiedene, kleine Nupsies, die entfernt werden wollen. Oben an der Schulter einen kleinen und unten einen etwas dickeren. Beide lassen sich mit einem Bastelmesser entfernen. Gleiches gilt für die beiden, kleinen oben zum Lauf hin an der Waffe. Auch die feinen Grate, die sich als eine Art Querschnitt an der Waffe entlangziehen, lassen sich ganz gut mit Vorder- oder Rückseite einer Klinge abziehen.
Unten am Griff der Waffe gibt es dann noch den wirklich dicken Gussansatz. Der ist aber auch nicht weiter schlimm, denn diese Stücke haben meist eine „Sollbruchstelle“. Wenn sie sich also nicht sofort an der glatten Oberfläche abbrechen lassen, bedarf es nur etwas Ritzen mit dem Bastelmesser an der Übergangsstelle und dann sollte das überflüssige Zinn gut entfernbar sein. Falls es notwendig sein soltle, wird danach noch mit Bastelmesser oder Feile geglättet.

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Nun kann es, weil es es hier eben mit einer aktuellen Infinity-Figur zu tun haben, direkt ans Kleben gehen. Da die Klebestellen dieser Figuren eben narrensicher (oder fast) kodiert sind, bedarf es hier nur einer passenden Menge Kleber und kurzem Festhalten, bis Arm, Kopf oder Rucksack festsitzen.

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Es gibt aber ja nicht nur Infinity-Figuren, sondern auch andere Kandidaten, bei denen eine entsprechende Kodierung nicht gegeben ist. Dann wird es eventuell notwendig, die Klebestelle zwecks höherer Haltbarkeit zu stiften.

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Wie zum Beispiel bei diesem Godslayer-Zwerg, bei den einer der Arme festgeklebt werden musste; leider glatte Fläche auf glatte Fläche.
Auf kurze Sicht ist so etwas kein Problem, aber langfristig könnte die Verbindung des Klebers nachlassen, ggf lust einlassen und/oder brechen und dann irgendwann ganz aufgeben. Um ihr nun etwas mehr Stabilität zu verleihen, kann man einen Drahtstift einbringen.

Dafür habe ich auf einer Seite möglichst mittig (in anderen Fällen mag eine andere Platzierung sinnvoller sein) ein 1mm durchmessendes Loch gebohrt und dort ein Stück Draht eingeklebt. Mit den Draht habe ich dann auf der Gegenseite einen Abdruck ins Zinn gedrückt, damit ist wusste, wo ich dort bohren musste. Der Rest war wieder eine Frage Kleber.
Noch ein Beispiel:

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Manchmal sind Klebestellen von Haus aus eher klein und fragil wie dieser Schweif eines Antipoden. Der hat zwar eine leichte „Kodierung“ in Form eines angedeuteten Stiftes auf der einen Seite und einer Vertiefung auf der anderen, aber sonderlich vertrauenswürdig wird die Verbindung dadurch nicht.
Deswegen habe ich es vorgezogen, den eigentlichen „Stift“ glatt zu feilen und dann vorsichtig ein Loch hineingebohrt. Dort habe ich dann erst einmal einen längeren Draht eingeklebt, den ich dann so wie notwendig gekürzt habe.

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Mit einer kleinen Erweiterung der Bohrung im Hintern des Antipoden und der passenden Menge Kleber konnte der Schweif dann einen robusten Halt finden.

Bleibt aber noch die Befestigung an/auf der Base.

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Je nachdem, welches Basing ich für die Figur bzw Fraktion anstrebe, lasse ich den Steg an der Figur. Die anderen Varianten, die ich gerne nutze, folgen im weiteren Verlauf des Artikels. ;)

Bei meinen Ariadna verwende ich ein Basing auf Basis von Sand-Zellulose-Pame und Kork und Steinen und so. Recht normales Wald- und Wiesen-Basing könnte man sagen.
Wenn man nun die Füße der Figur direkt auf die Base klebt, verringert man dadurch den Raum, den man hat, um besagte Pampe aufzubringen.
Oder anders gesagt: Die Figur wäre tief im Matsch versunken, was zwar manchmal passt, aber oft genug eben nicht.
Deswegen neige ich dazu, den Steg so einzukleben, dass die Füße 1-2mm über der Base schweben (siehe Bild).

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Nachdem der Sekundenkleber etwas angezogen hat, kommt die Figur dann normalerweise auf etwas Zewa oder ähnliches Material. Definitv nicht direkt auf die Schneidmatte, denn falls dann doch mal etwas Sekundenkleber nach unten läuft und härtet, darf mach danach schauen, ob man die Figur wieder losbekommt, ohne die Plastikbase zu zerbrechen. ;)

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Man kann natürlich auch Löcher in die Füße der Figur bohren und dort – wie oben beim Arm des Zwerges – Drahtstifte einkleben. Wenn man vorgestaltete Bases oder entsprechend hochgebaute Bases aus Kork oder so verwendet, ist das auch vermutlich der zwingende Weg, den man gehen muss. Durch die Drahtstifte und den Kleber erhält die Figur dann auch in weicherem Material genug Halt; ganz so wie ein Betonfuß für eine Schaukel oder so. ;)

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Das geht natürlich auch nicht nur mit Füßen, sondern auch allen anderen Unterseiten, die irgendwie auf die Base müssen. ;)

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Die Drahtstifte kann man dann natürlich auch wieder verdenen, um auf einem Untergrund wie einer Plastikbase Markierungen für Bohrungen einzukratzen.

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Doch was tun, wenn es keinen Untergrund gibt, bei welchem die Kratz-Methode nicht funktioniert? Wie zum Beispiel bei dieser kleinen Piratenbande, die auf Freebooter’s Miniatures Schiffsdeck-Bases gebracht werden sollen; bei Resinbases wär es nicht anders.

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Was sich mit der Kratz-Methode machen lässt, geht natürlich auch mit etwas Farbe (OK, Augenmaß ist oft auch ausreichend. ;) ). Einfach die Drahtstifte in etwas Farbe tunken und dann dort auf der Base, wo dann gleich gebohrt werden soll, einen Abdruck hinterlassen.

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Doch es müssen nicht immer Drahtstifte sein, wenn die Verwendung des Steges nicht in Frage kommt. Man kann auch den Steg als solchen verwenden, indem man Reste von ihm an der Figur belässt. Ist zwar manchmal etwas trickreich und unter Umständen muss man danach auch mal ein Bein zurückbiegen, aber wenn man bedenkt, wie klein auch einige Füße sind, kann es die bessere Alternative zu den Drahtstiften sein. Wenn man die Stegreste dann noch ein wenig zurechtfeilt müssen nur wieder die passenden Löcher in die Bases; halt eben in 2mm statt nur 1mm.
Leider habe ich dafür kein Bild zur Hand, doch nach den Bauerfahrungen von Mr B.’s PanO muss ich sagen, dass diese Methode gerade bei Resinbasis wie die von Micro Art Studio angenehm schnell und einfach funktioniert.

So, das war’s erst einmal von mir.
Hat jemand Fragen? Habe ich irgendetwas zu ungenau formuliert? Falls ja, dann einfach heraus damit.

Gruß
Peter

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